Präsenz, Kritik, Utopie

vom 26 August bis 24. September 2017
Eröffnung am Freitag, den 25 August 2017, um 19 Uhr.
Öffnungszeiten Di, Do bis So 11 bis 18 Uhr, Mi 11 bis 20 Uhr, Mo geschl.
Eintritt 5 € / 3 €
Württembergischer Kunstverein Stuttgart
Schlossplatz 2, Stuttgart, Telefon 0711 - 223370

vertreten mit der Arbeit: 2785957, 2017, Installation, temporär

Einführung
Unter dem Titel Präsenz, Kritik, Utopie wird die diesjährige Ausstellung der Künstler_innenmitglieder mit rund 200 Teilnehmer_innen ausgerichtet.
Das Ziel der Ausstellung liegt in der Auslotung der humanistischen, kritischen, politischen sowie ästhetischen Potentiale zeitgenössischer Kunst, welche mit den Strukturen demokratischer Gesellschaften verbunden sind und sich in Begriffen wie Multikulturalismus, offene Gesellschaft, soziale Gerechtigkeit, Gleichstellung der Geschlechter, gleiche Rechte für Homosexuelle, Meinungs­ und Pressefreiheit, Freiheit des künstlerischen Aus drucks oder den Menschenrechten niederschlagen. Insgesamt geht es um die Re­formulierung des emanzipatorischen Projekts einer modernen Gesellschaft „im Kommen“ und einer erneuten Behauptung eines Internationalismus, der sich nicht in den Begren zungen des Nationalstaats begreift.
Die zeitliche Dimension des Titels Präsenz, Kritik, Utopie deutet eine noch nicht realisierte Zukunft, einen utopischen Entwurf an. Es geht um Wunschprojektionen, die sich sowohl auf lokal spezifische Fragen, als auch auf globale Fragestellungen beziehen können. So lässt sich das Jahr 2017 kulturgeschichtlich mit einigen historischen Ereignissen in Verbindung bringen, die man als Wendepunkte und Phasen der politischen wie kulturellen Neubestimmungen fassen könnte, wie die Reformation 1517 oder die Oktoberrevolution 1917. 1937 wird das Bild „Guernica“ von Pablo Picasso auf der Weltausstellung in Paris im Spanischen Pavillon gezeigt. Die Massen pilgerten allerdings zum stalinistischen, Russischen und zum faschistischen, Deutschen Pavillon. Heutzutage zählt das Museum Reina Sofia in Madrid, das dieses zentraleWerk von Picasso beherbergt, jährlich 4. Mio. Besucher. DieUnterzeichnung der Römischen Verträge 1957 bildete einen wesentlichen Baustein zur Gründung der EU. Der Deutsche Herbst1977 zeigt eine zutiefst gespaltene Sicht auf die historische Überwindung oder die Kontinuität des Faschismus im Nachkriegs­Deutschland auf. Letztendlich ist unsere Gegenwart immer auchein Abbild der Trümmer unserer Geschichte und von Utopien, diein der Vergangenheit liegen.